Hrob patriarchov - MACHPELA
Dnesna Machpela
Die Höhle Machpela (hebräisch מערת המכפלה, Me'arat HaMachpela, übersetzt „Höhle der Doppelgräber“), auch Höhle der Patriarchen oder Grab der Patriarchen, in Hebron ist eine wichtige Stätte des Judentums[1]. In ihr befinden sich die Ruhestätten der drei Erzväter Abraham, Isaak, Jakob und ihrer Frauen Sara, Rebekka und Lea.
Da sich auch die Muslime auf den Stammvater Abraham zurückführen, gehört zu diesem Baukomplex auch eine heilige Moschee, die Abrahamsmoschee (arabisch الحرم الإبراهيمي, DMG al-Ḥaram al-Ibrāhīmī). Aus demselben Grund ist Machpela auch für Teile desChristentums eine heilige Stätte
Ein Kirchenbau aus Kreuzfahrerzeiten, als den Muslimen der Zugang verwehrt worden war, ist heute als Moschee genutzt und die Christen haben keinen religiösen Zugang mehr.
Der Hain Mamre
ist nach der Bibel (Gen 13,18 EU) ein Wohnort Abrahams, des Stammvaters des Volkes Israel.
. Der Hain besteht aus Bäumen (hebr. אֵלון), die in Bibelübersetzungen meist als Terebinthen oder Steineichen bezeichnet werden.
Der Ort befindet sich bei Hebron im Land Kanaan, westlich des Jordans. Als sein Besitzer wird Mamre genannt, der ein Amoriter war (Gen 14,13 EU).
EICHE Abrahams in Herbon
Die biblische Erzählung schildert Abraham hier noch als Nomaden, der in Kanaan als Fremder sein Zelt an verschiedenen Orten aufschlägt. Der Hain war dann wohl einer seiner ersten festen Wohnsitze in dem Land, das Gott ihm verheißen hatte (Gen 12 EU).
Der Ort ist als Schauplatz einer eigentümlichen Begegnung zwischen Abraham und Gott bekannt geworden (Gen 18,1-15 EU).
Gott erscheint hier in Gestalt von drei „Männern“, denen Abraham Gastfreundschaft gewährt.
Seine Frau Sarah lauscht im Zelt den Gesprächen und wird Zeugin, dass ihr Ehemann von den Gästen die Zusage eines Nachkommen erhält. Darüber lacht sie, denn sie ist bisher kinderlos und mit 90 Jahren schon lange nicht mehr gebährfähig. Darauf fragt Gott durch die Stimme eines der Besucher: „Sollte JHWH etwas unmöglich sein?“ - und bekräftigt, dass sie in einem Jahr einen Sohn haben werde. Sarah, die sich ertappt fühlt, fürchtet sich.
Dieser Episode folgt die Geschichte vom Untergang Sodoms und Gomorrhas, für deren Verschonung Abraham zuvor argumentiert und mit seinem Gott streitet und an Gottes universelle Gerechtigkeit appelliert (Gen 18 EU). Doch nur sein Neffe Lot und seine Familie entkommt dem Gericht, das die Männer, die Abraham im Hain Mamre besucht haben, auf Gottes Geheiß vollstrecken.
Danach verlässt Abraham den Hain und zieht weiter in andere Gegenden.
Erst nach dem Tod Sarahs erwirbt er ein Stück Ackerland für ihr Begräbnis:
Machpela „gegenüber“ von Mamre, das also ebenfalls bei Hebron lokalisiert wird (Gen 23,19 EU).
Danach beginnt die Geschichte Isaaks, der sich in Abrahams alter Heimat eine Frau sucht und seinen Vater schließlich in einer mit dem Acker Machpela erworbenen Grabhöhle nahe dem Hain Mamre beisetzt (Gen. 25, 9f).
Der Hain Mamre steht damit zusammen mit der Höhle Machpela für die große Land- und Volkverheißung an Abraham,
die im Judentum, Christentum und Islam außerordentliche Bedeutung hat.
Biblische Zeit
Nach der biblischen Überlieferung (Gen 23,19 EU) kaufte Abraham das Feld und die Höhle Machpela unweit seines Wohnortes Mamre nach dem Tod seiner Frau Sara als Familiengrabstätte für 400 Silberschekel. Verkäufer war ein Hethiter namens Efron. Dass es sich bei dem erwähnten Efron tatsächlich um einen (aus Anatolien stammenden) Hethiter handelte, ist unbewiesen. Neben der historischen Evidenz, ist die Historizität Abrahams, wie bei vielen vorgeschichtlichen und religiösen Figuren, nicht bewiesen. Seine Lebenszeit wird auf ungefähr 1900 v. Chr. angesetzt.
Nach Sara wurde der Überlieferung nach auch Abraham selbst dort begraben, später auch sein Sohn Isaak und seine Frau Rebekka und deren Sohn Jacob mit seiner ersten Frau Lea.[2]
Der herodianische Bau
Der jüdische Historiker Flavius Josephus erwähnte[3] im 1. Jahrhundert Abrahams von Efron gekauftes Feld und die Grabstätten, aber nicht den Namen Machpela.[2]
Machpela ist seit ältesten Zeiten eine jüdische Pilgerstätte. Seit dem 4. Jahrhundert sind auch christliche Wallfahrten belegt.[1]
Die heutigen Bauten entstanden unter König Herodes im 1. Jahrhundert v. Chr. und wurden unter den Kreuzfahrern im 12. Jahrhundert ergänzt.[1] Der herodianische Bau erinnert stilistisch an den aus der gleichen Zeit stammenden Herodianischen Tempel in Jerusalem, von dem jedoch nur noch die Klagemauer vorhanden ist.
Weiterer Ausbau
Die ersten Erweiterungen fanden im 6. Jahrhundert statt, unter anderem um jüdische und christliche Pilger voneinander zu trennen. Spätestens seit dem frühen 10. Jahrhundert wurde in dem Komplex auch eine Moschee errichtet, einschließlich eines Mihrab in der Südostmauer. Spätestens am Ende des Jahrhunderts waren alle sechs Grabstätten überdacht.
Die St. Abrahamskathedrale
Während des Ersten Kreuzzugs wurde Machpela im Jahr 1100 von Gottfried von Bouillon erobert und unter die Herrschaft der Kreuzfahrer gestellt und ein Augustinerkloster eingerichtet.
1119 wurden unter dem Pflaster des herodianischen Hofs die Gebeine der Patriarchen aufgefunden und daraufhin in Reliquare gefasst.
Kurz darauf errichteten die Kreuzfahrer im südlichen Teil des Komplexes eine Kirche St. Abraham, die zur Kathedrale des wiedererrichteten Bistums Hebron erhoben wurde.[1]
Der jüdische Reisende Benjamin von Tudela beschrieb die Stätte im 12. Jahrhundert:
„In Hebron steht ein großes Heiligtum, genannt St. Abraham, das früher eine Synagoge war. Die Einheimischen errichteten hier sechs Grabmale und berichten Fremden, es seien die der Patriarchen und ihrer Frauen, und verlangen Geld für eine Besichtigung. Wenn ein Jude dem Aufseher einen zusätzlichen Beitrag bezahlt, öffnet dieser ihm eine Tür aus der Zeit unserer Vorväter, und der Besucher kann bei Kerzenlicht in die Höhle hinabsteigen. Er durchquert zwei leere Höhlen, und sieht schließlich in der dritten sechs Gräber, auf denen in hebräischer Schrift die Namen der drei Patriarchen und ihrer Frauen geschrieben sind. Die Höhle steht voller Fässer, gefüllt mit menschlichen Knochen, die an diesen Heiligen Ort gebracht wurden. Am Ende des Feldes Machpela steht das Haus Abrahams und vor ihm ein Brunnen.“